Indymedia

Logo der deutschsprachigen Ausgabe. Es wird international in Variationen verwendet.

Indymedia oder auch Independent Media Center (IMC) (Unabhängiges Medienzentrum) ist ein globales Non-Profit-Netzwerk von Medienaktivisten und Journalisten im Internet, das sich als Teil des Graswurzel-Journalismus sieht. Indymedia ist aus den globalisierungskritischen Bewegungen hervorgegangen und im Spektrum der neuen sozialen Bewegungen beheimatet. Während es 2002 noch 90 unabhängige Websites vor allem in den USA, Kanada und Westeuropa sowie in Australien, Neuseeland, Lateinamerika und dem Nahen Osten gab,[1] sank die Zahl 2014 auf 68.[2]

Im deutschsprachigen Raum gibt es seit 2001 Indymedia Deutschland und Indymedia Schweiz. Von August 2008 bis zum Verbot im Jahr 2017 existierte zudem „Indymedia Linksunten“. Die österreichische Plattform wurde im Juli 2012 eingestellt. Indymedia auf Deutsch wird als Austauschmedium auch für linksextremistische Inhalte bewertet und von Verfassungsschutzbehörden beobachtet.[3][4][5][6][7] Im August 2017 im Anschluss an den G20-Gipfel in Hamburg 2017 und die folgenden Debatten um linksradikale Gewalt wurde „Indymedia Linksunten“ in Deutschland verboten. Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat am 29. Januar 2020 mehrere Klagen gegen das Verbot des im Kontext des Verbots behaupteten Vereins abgewiesen, der die Plattform bis zum 25. August 2017 betrieben haben soll.[8]

Das Bundesamt für Verfassungsschutz stufte den deutschsprachigen Ableger de.indymedia 2022 als „das derzeit wichtigste Informations- und Propagandamedium für die linksextremistische Szene im deutschsprachigen Raum“ ein.[9]

  1. John D.H. Downing: The Independent Media Center Movement and the Anarchist Socialist Tradition. In James Curran, Nick Couldry (Hrsg.): Contesting media power : alternative media in a networked world. Rowman & Littlefield 2003 ISBN 978-0-7425-2385-2
  2. Eva Giraud: Has radical participatory online media really 'failed'? Indymedia and its legacies. Convergence. 20 November 2014, doi:10.1177/1354856514541352
  3. Rudolf van Hüllen in Dossier Linksextremismus (Bundeszentrale für Politische Bildung)
  4. Frankfurter Rundschau: Linke Szene streitet über Brandanschläge
  5. Guido Heinen: Politiker vergeben Medienpreis an linksextreme Internet-Seite
  6. Viola Neu: Linksextremismus in Deutschland: Erscheinungsbildung und Wirkung auf Jugendliche
  7. Bundesministerium des Innern: Verfassungsschutzbericht 2019 (Memento des Originals vom 9. Juli 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verfassungsschutz.de, S. 145 ff.
  8. Bundesamt für Verfassungsschutz – Bundesverwaltungsgericht bestätigt Verbot der linksextremistischen Internetplattform „linksunten.indymedia“. In: verfassungsschutz.de. 26. April 2020, archiviert vom Original; abgerufen am 4. Januar 2023.
  9. Bundesministerium des Innern: Verfassungsschutzbericht 2022, S. 165

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search